Ora Funky Cat im Mallorca-Test: China lässt die Katze aus dem Sack
Unser Fazit: Rundgelutschte E-Katze mit viel Pep und Sicherheit
Unsere erste Testfahrt über etwa 120 Kilometer durch Mallorca mit vielen Passstraßen und Serpentinen absolvierte die China-Katze mit Bravour in puncto Fahrkomfort. Weder an Lenkung noch an Federung gab es zu irgendeinem Zeitpunkt etwas zu meckern.
Der Innenraum ist hervorragend verarbeitet, die Beinfreiheit vorn wie hinten fällt großzügig aus - ganz im Gegensatz zum viel zu kleinem Kofferraum.
Im Cockpit hätten wir uns mehr haptische Tasten gewünscht, schließlich ist das Können des Sprachassistenten begrenzt und sich durchs Menü zu hangeln auch nicht jedermanns Sache.
Eine Reichweite von über 400 Kilometer wäre sehr ansehnlich, dürfte jedoch nur bei optimalen Bedingungen realistisch sein. Aber selbst 350 Kilometer wären in der Fahrzeugklasse ordentlich. Enttäuschend hingegen ist die maximale Ladeleistung von unter 70 kW per CCS. Ein 22-kW-Bordlader, wie es ihn beim Smart #1 gibt, ist auch nicht in Sicht. Wie sparsam der Ora Funky Cat ist, kann erst unser Volltest mit einem Serienwagen zeigen (geschätzt: März 2023).
Zweifler an chinesischer Qualität dürfte die Tatsache, dass der Funky Cat beim Euro-NCAP-Crashtest volle fünf Sterne abgeräumt hat, zum Umdenken bewegen.
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Wichtiger sind hier Werte in puncto Akku, Reichweite und Verbrauch:
Die chinesische Katze gibt es wahlweise mit 48 kWh oder 63 kWh großem Akku, wobei es sich beim kleineren sogar um die neuere LFP-Generation handelt. Je nach Akkugröße sollen Reichweiten von 300 bis 420 Kilometer möglich sein. Das könnte bei moderaten Temperaturen ohne Autobahn durchaus drin sein, denn ähnlich verhielt sich der Reichweitenverlust auf unserer circa 120 Kilometer langen Testfahrt bei 15 Grad auf Mallorca.
Etwas ernüchternd ist die maximale Ladeleistung an einem Schnelllader: Per CCS sind maximal 67 kW drin, das ist angesichts von Ladeleistungen von 120 bis sogar 170 kW beim VW ID.3 oder Cupra Born also keine Glanzleistung. Etwa 50 Minuten braucht der Lithium-Akku mit seinen 63 kWh, bis er von 15 auf 80% voll ist. Der kleinere LFP-Akku mit 48 kWh schafft das in 43 Minuten. Beide Versionen lassen sich an der Wallbox dreiphasig mit 11 kW laden, das dauert dann 5,5 bzw. 6,5 Stunden.
Den Verbrauch gibt Ora mit gerade mal 16,7 kWh/100 km an – erst ein umfangreicher Test mit einem Serienfahrzeug kann zeigen, ob er wirklich so gering ausfällt. Bis dahin zweifeln wir etwas daran.
Quelle:
https://efahrer.chip.de/tests/ora-funky-cat-im-test-preis-reichweite-komfort_1010975